Was bedeutet Rückzüchtung?
Rückzüchtung bezeichnet die Praxis, einen Hund oder eine Zuchtlinie über mehrere Generationen hinweg wieder so zu züchten, dass die ursprünglichen, rassetypischen Merkmale und Eigenschaften wiederhergestellt werden. In Bezug auf Merle-Labradore bedeutet das, dass nach der Einführung des Merle-Gens (durch Einkreuzung eines Australian Shepards/Merle-Träger) durch gezielte Zucht mit ausnahmslos reinrassigen Labradoren, das Merle-Gen so lange weitergegeben wird, bis die Nachkommen genetisch wieder zu einem Standard-Labrador gehören – aber mit der zusätzlichen Merle-Färbung.
Wie funktioniert Rückzüchtung in der Praxis?
Rückzüchtung wird in mehreren Generationen durchgeführt, wobei in jeder neuen Generation wieder verstärkt auf die reinrassigen Labrador-Genetik geachtet wird. Dabei wird in den ersten Generationen ein Merle-Träger (der das Merle-Gen dominant vererbt) mit einem reinrassigen Labrador verpaart, um die gewünschten Merle-Nachkommen zu erhalten. In den nachfolgenden Generationen wird dann weiter darauf geachtet, dass Merle-Hunde nur mit nicht-Merle-Hunden (reinrassigen Labradors) verpaart werden. Diese systematische Zucht sorgt dafür, dass der Merle-Farbton erhalten bleibt, während die Hunde weiterhin den typischen Labrador-Charakter und das gesunde, robuste Erscheinungsbild eines Labradors aufweisen.
In der Rückzüchtung bzw. Kreuzung 2er Rassen trifft man immer wieder auf Generationsbezeichungen
mit den Buchstaben F,B und dazu noch Zahlen.
Was bedeuten die Generationenbezeichnungen (F1, F1b, F2, F3, etc.) und was haben Sie mit Rückzüchtung zu tun?
Die Begriffe wie F1, F2, F3, etc. bezeichnen die jeweilige Generation innerhalb der Zuchtreihe, wobei das "F" für Filial Hybrid steht. Das "B" steht für Backcross
Woher kommt das Merle-Gen im Labrador / Leopard-Labrador / Aussidor?
Ein Leopard-Labrador, manchmal auch als Aussiedor bezeichnet, ist das Ergebnis der Kreuzung eines Labrador Retrievers mit einem Australian Shepherd. Dabei gibt es verschiedene Generationen, die mit Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen wie F1, F1B oder F2 beschrieben werden. Im Folgenden eine kurze Übersicht, was diese Bezeichnungen bedeuten:
In unserer Zucht konzentrieren wir uns auf die Rückzüchtung, um den Labrador-Anteil nicht zu "verdünnen". Daher führen wir keine F2- oder F3-Generationen, sondern fokussieren uns ausnahmslos auf Generationen wie F1B, F1BB, F1BBB und höher, die über weitere Rückkreuzungen den Labrador-Anteil und das typische Wesen der Rasse betonen.
Unser Merle-Deckrüde - LEO
Leo ist ein ausgezeichnetes Beispiel für eine erfolgreiche Rückzüchtungen.
Er gehört zur Generation F1BBB und wurde durch ein Labor *Feragen* genetisch auf seine Rassezugehörigkeit getestet, wobei bestätigt wurde, dass er genetisch wieder 100 % Labrador ist.
Er wird den Ursprung für die Merle-Labradore in unserer Zucht darstellen, wobei er das liebevolle, wesensfeste, anpassungsfähige, freundliche Bild des klassischen Labradors zu 100% verkörpert
Sollte man nicht genrell auf Rückzüchtung verzichten und lieber ausnahmslos innerhalb einer Rasse bleiben?
In meinen Augen ist Rückzüchtung eine sinnvolle Maßnahme, bei z.B. zu wenig frischem, "brauchbarem Genmaterial" innerhalb einer Rasse.
Durch die Hinzunahme von fremdblut, positiven Charaktereingenschaften, Fellbeschaffenheit, oder Fellfarbe, hat man die Möglichkeit eine Rasse zu ergänzen und zu verbessern.
Rückzüchtung ist auch ein tolles Werkzeug um Anfälligkeiten und Krankheiten aus der Genetik einer Rasse aktiv weg zu züchten, wenn nicht genug gesunde, "fremde Genetik" innerhalb der eigenen Rasse verfügbar ist.
Ich sehe auch nichts schlechtes daran, durchaus positive Eigenschaften, oder neue Farbvarianten in einer tollen Rasse zu ergänzen. Für mich ist entscheidend, dass der Urtypus am ende positiv ergänzt und nicht verdrängt wird.
Leider gibt es reichlich Rassen-Beispiele die der Engstirnigkeit einiger Verbände und Züchtern zum Opfer gefallen sind. Ergebnis dieser Sturheit sind kranke, anfällige, überzüchtete Hunde. Und das alles im Namen der „Reinzucht“ (Schäferhunde, Französische Bulldoggen...)
In solch bereits kaputt gezüchteten Fällen steht für mich außer Frage, ob die Rückzüchtung eine Maßnahme ist, oder nicht.
Für mich ist Sie hier sogar die einzige Option. Rückzüchtung bietet die Chance eine total kaputte Rasse, durch Hinzunahme einer gesunden, passendend gewählten Fremdrasse und anschließend verantwortungsbewußter, auf gesundheit ausgelegter Rückzüchtung, die ursprüngliche Rasse, gesund wieder zuerhalten.
Alles andere würde für mich bei so maßgeblichen, gesundheitlichen Beeinträtigung ausnahmslos auf ein Zucht-Verbot, also auf ein "Aussterben" der Rasse hinauslaufen.
„Was ist in Ihren Augen die vernünftigere und vor allem gesündere Variante?!“
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Wir besitzen den gesetzlich geforderten Sachkundenachweises nach §11 Nr. 3, 5 und 8 laut Tierschutzgesetz (anerkannt durch das LANUV NRW) der in einem 4 tägigen Lehrgang mit Abschlussprüfung vor dem Veterinäramt Gütersloh durchgeführt wurde. Unsere Zucht ist gewerblich angemeldete und vom Veterinäramt abgenomme.
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