Was Sie wissen sollten:
In der Hundezucht taucht das Merle-Gen immer wieder auf und sorgt für Gesprächsstoff – oft begleitet von Unsicherheiten und Missverständnissen. Hier möchte ich in einfachen Worten erklären, worum es wirklich geht. Denn eines ist sicher: Ein Merle-Hund ist keine Qualzucht, und bei verantwortungsvoller Zucht besteht keinerlei Gefahr für seine Gesundheit.
Alle, die sich für dieses Thema interessieren und wissen möchten, wie das Merle-Gen funktioniert und sicher in die Zucht eingebunden werden kann, lade ich herzlich zum Weiterlesen ein.
Beginnen wir am Anfang und klären zuerst die grundlegenden Fragen.
Was ist das Merle-Gen?
Das Merle-Gen ist ein Farbgen, das die Verteilung der Pigmente im Fell beeinflusst. Es verleiht Hunden ein gesprenkeltes, oft auffälliges Muster. Besonders bekannt ist es bei Rassen wie dem Australian Shepherd oder Border Collie, aber auch bei Labradoren kann Merle vorkommen, was man inzwischen oft als „Leopard-Labrador“ , oder Aussidor bezeichnet.
ACHTUNG: Besonderheit des Merle-Gens in der Zucht:
Eine Besonderheit des Merle-Gens ist, dass es problematisch werden kann, wenn zwei Merle-Träger miteinander verpaart werden. Die Verpaarung zweier Merle-Träger kann zu sogenannten „Double-Merle-Welpen“ führen, die häufig gesundheitliche Probleme haben, wie Seh- oder Hörstörungen. In vielen Ländern ist es daher GESETZLICH VERBOTEN, zwei Merle-Hunde miteinander zu verpaaren, was ich vollumfänglich unterstütze und gutheiße!
KEINE SORGE: Ein Merle-Träger allein ist völlig unbedenklich
Ein Hund, der das Merle-Gen trägt, ist durch seine besondere Fellfarbe oft ein Hingucker und manchmal auch durch seine blauen Augen einzigartig. Für die Gesundheit des Hundes selbst ist das Merle-Gen in einfacher Form (also bei einem Merle-Träger) völlig unbedenklich und führt zu keinen genetischen Problemen. In unserer Zucht wird streng darauf geachtet, dass Merle-Hunde nur mit Nicht-Merle-Hunden verpaart werden, sodass keinerlei gesundheitliche Risiken bestehen.
Aber wie funktioniert das eigentlich, und warum ist das so wichtig? - Wissenswertes über Genetik und Gesundheit:
Das Merle-Gen wird dominant vererbt. Das bedeutet, dass es genügt, wenn ein Elternteil das Gen trägt, um diese Merle-Färbung weiterzugeben. Bei der Verpaarung eines Merle-Trägers (Mm) mit einem Nicht-Merle-Hund (mm) haben die Nachkommen eine 50% Chance auf Merle-Färbung und eine 50% Chance auf einfarbige Welpen. Diese Welpen haben alle keine gesundheitlichen Risiken.
Das Risiko entsteht erst, wenn zwei Merle-Träger (Mm x Mm) miteinander verpaart werden, wodurch sogenannte Double-Merle-Welpen (MM) entstehen können. Diese haben meist gesundheitliche Einschränkungen.
Ein einfacher Gentest klärt, ob ein Hund das Merle-Gen trägt. So stellen wir sicher, dass Merle-Hunde nur mit Nicht-Merle-Hunden verpaart werden. Diese Testpraxis ist wichtig, um gesunde Welpen zu züchten und die Risiken auszuschließen, die durch Double Merle auftreten können.
Was haben die Buchstaben mit dem Merle-Gen zu tun?
Was bedeutet "M" und "m" beim Merle-Gen?
Die Buchstaben M und m stehen für die genetische Ausstattung eines Hundes in Bezug auf das Merle-Gen:
M (Groß-M) zeigt an, dass ein Hund das Merle-Gen besitzt und somit die typische Merle-Färbung aufweist.
m (Klein-m) bedeutet, dass der Hund kein Merle-Gen trägt und somit eine einfarbige Fellfarbe hat.
Je nach Kombination der Gene können die Nachkommen unterschiedlich ausfallen:
Mm: Merle-Träger, also ein Hund mit Merle-Färbung, aber nur einer Kopie des Merle-Gens und somit ohne genetisches Risiko.
Dieser Hund ist gesund und vererbt kein genetisches Risiko, wenn er mit Nicht-Merle (mm) verpaart wird.
Die Welpen werden dann zu 50% Merle-Träger (Mm) und 50% Nicht-Merle (mm)
GESUNDHEITLICH STARK ERHÖHTES RISIKO:
MM: Double Merle, also ein Hund mit zwei Merle-Genen. Diese Hunde haben oft gesundheitliche Probleme, wie Hör- oder Sehschäden und dürfen nicht
gezüchtet werden!!!!!! Sie sind das Ergebnis von Mm x Mm Verpaarungen.
mm: Nicht-Merle, ein Hund ohne Merle-Färbung und ohne genetisches Risiko durch das Merle-Gen. Er darf somit mit Merle Trägern (Mm) verpaart werden.
Warum muss das Merle-Gen getestet werden, bevor man Hunde verpaart?
In unserer Zucht legen wir großen Wert auf genetische Gesundheit und überprüfen jedes Tier sehr umfänglich auf alle derzeit testbaren genetischen Krankheiten und Anlagen. Dies beinhaltet selbstverständlich auch das Vorhandensein des Merle-Gens.
So stellen wir sicher, dass alle Welpen aus gesundheitlich unbedenklichen Verpaarungen stammen und trotzdem die besonderen Farbmerkmale des Merle-Gens tragen können.
Ergänzende Fragen und Antworten:
Kann das DOUBLE MERLE in jeder Hunderasse zu gesundheitlichen Einschränkungen, oder großen Problemen führen?
JA! Double Merle (also das Vorliegen von zwei Merle-Genen (MM)) kann in jeder Hunderasse zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Double Merle tritt auf, wenn beide Elternteile das Merle-Gen vererben (Mm x Mm), wodurch der Welpe zwei Kopien des Merle-Gens hat. Diese doppelte Merle-Gen-Kombination kann folgende gesundheitliche Einschränkungen verursachen, unabhängig von der Rasse:
1. Hörprobleme: Taubheit kommt bei Double-Merle-Hunden sehr häufig vor, da das Merle-Gen die Entwicklung der Innenohrstruktur beeinflussen kann.
2. Sehprobleme: Double-Merle-Hunde neigen zu Fehlbildungen der Augen, wie Kolobomen (Lücken in der Augenstruktur), Mikrophthalmie (kleine, unterentwickelte Augen) und anderen Sehstörungen bis hin zur Blindheit.
3. Hautprobleme: Die Pigmentveränderungen können die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlung machen, was das Risiko für Sonnenbrand erhöht.
Diese gesundheitlichen Risiken entstehen durch die starke Aufhellung von Pigmentzellen, die bei Double Merle oft defekt oder gar nicht angelegt sind. Diese Defekte sind keine rassespezifischen Probleme, sondern genetische Risiken, die mit dem Double-Merle-Genotyp verbunden sind. Deshalb ist es in vielen Ländern und gemäß Tierschutzstandards verboten, zwei Merle-Hunde miteinander zu verpaaren.
Warum wir es unterstützen, dass die Double Merle Zucht verboten ist/wird:
Wir unterstützen das Verbot der Double-Merle-Zucht, weil die Gesundheit unserer Hunde und die Gesundheit in der Zucht an erster Stelle steht. Double Merle kann aber zu ernsthaften, oben ausführlich aufgeführten, gesundheitlichen Problemen führen, die nur durch die Verpaarung zweier Merle-Träger entstehen. Daher ist es wichtig, solche Zuchtpraktiken zu vermeiden bzw. zu verbieten.
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Wir besitzen den gesetzlich geforderten Sachkundenachweises nach §11 Nr. 3, 5 und 8 laut Tierschutzgesetz (anerkannt durch das LANUV NRW) der in einem 4 tägigen Lehrgang mit Abschlussprüfung vor dem Veterinäramt Gütersloh durchgeführt wurde. Unsere Zucht ist gewerblich angemeldete und vom Veterinäramt abgenomme.
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