Dilute (aufgehellte) Hunde haben ein einziges Mehrrisiko als nicht aufgehellte Hunde.
Hierbei handelt es sich um die CDA - Colour Dilution Alopecia - Dazu muss man sagen, dass alle Hunde, egal welchen Farbschlags, oder welcher Rasse sie angehören an Alopezie erkranken können. Die Alopezie hat viele Ursachen und es gibt viele verschiedene Formen.
Oftmals ist Alopezie nicht "die Krankheit", sondern ein Symptom einer Krankheit, was auf jeden Fall, individuell sehr genau untersucht und umfangreich diagnostiziert werden muss um die tatsächliche Ursache heraus zu finden.
Meist ist Haarlosikeit auf Unverträglichkeiten, Allergien, oder oftmals auch Schilddrüsenproblemen zurück zu führen, wobei leider Futtermittelunverträgichkeit hier meines Wissenstandes nach der Vorreiter ist.
Der folgende Text ist ein Auszug aus der "LABOKLINakutell - Dermatologie Ausgabe 10/2023"
- Farbmutantenalopezie (Colour Dilution Alopecia/CDA) -
Alopezie (Haarlosigkeit) beim Hund kann viele Ursachen haben. Sie kann z. B. sekundär durch Auskratzen oder Auszupfen von Haaren bei entzündlichen Hautveränderungen mit Pruritus entstehen. Daneben gibt es zahlreiche nicht entzündliche Ursachen für Haarausfall:
• Angeborene oder erworbene Gendefekte:
kongenitale Alopezien, Hypotrichie, follikuläre Dysplasien (z. B. Farbmutantenalopezie), Alopecia X und Schablonenkrankheit (pattern
baldness)
• Unterbrechung des Haarzyklus:
bei Endokrino pathien, anagenes und telogenes Effluvium und post-clipping Alopezie
• Klinisch keine Entzündung erkennbar, aber dennoch ein entzündlicher Ursprung:
Alopecia areata, ischämische Dermatopathien/Vaskulitis, vernarbende Alopezie, Traktionsalopezie
- Auszug Ende -unter diesem Link finden Sie den kompletten Bericht
Die Herausforderung der CDA-Diagnose
Alopezie kann, wie oben in der "LABOKLINaktuell Dermtologie Ausgabe 10/2023) aufgeführt, viele Ursachen haben.
Die Color Dilution Alopecia (CDA) ist dabei eine mögliche Ursache für Haarverlust bei Hunden mit verdünnten Fellfarben (Dilute-Gen). Doch es gibt bis heute keinen Positivnachweis, der diese Krankheit eindeutig diagnostizieren kann. Die Diagnose stützt sich in der Regel auf das klinische Bild und eine Ausschlussdiagnostik.
Ein PCR-Test kann dabei helfen, Hinweise auf eine mögliche CDA zu liefern, ist jedoch kein abschließender Nachweis. Dieser Test funktioniert folgendermaßen:
1. Negativer PCR-Test: Ein negatives Ergebnis schließt CDA als Ursache für den Haarverlust sicher aus.
2. Positiver PCR-Test: Ein positives Ergebnis bedeutet lediglich, dass CDA eine mögliche Ursache sein könnte. Es schließt jedoch nicht aus, dass der Haarverlust durch andere Faktoren wie
Allergien, Unverträglichkeiten oder organische Probleme verursacht wird.
Ein Tierarzt kann eine Stanzprobe (Hautbiopsie/unter Vollnarkose) von einer betroffenen Stelle entnehmen, um das Vorliegen bestimmter Marker zu überprüfen. Dies dient jedoch in erster Linie dazu,
CDA als mögliche Ursache auszuschließen – ein Positivnachweis bleibt weiterhin nicht möglich.
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Haarverlust: Differenzialdiagnosen
Da CDA nur eine von vielen möglichen Ursachen für Haarverlust ist, sollten folgende häufige Ursachen berücksichtigt werden:
1. Allergien und Unverträglichkeiten: Diese gehören zu den häufigsten Auslösern. Sie können durch Futtermittelbestandteile, Umweltfaktoren (z. B. Pollen) oder
Flohbisse ausgelöst werden.
2. Hormonelle Störungen: Hypothyreose oder Cushing-Syndrom können Haarverlust und Veränderungen der Hautstruktur verursachen.
3. Infektionen: Bakterielle oder pilzbedingte Infektionen (z. B. durch Ringwurm) sind ebenfalls häufige Ursachen.
4. Organische Probleme: Krankheiten wie Leber- oder Nierenerkrankungen können sich durch Haut- und Fellprobleme äußern.
5. Mechanische Schäden: Druckstellen oder Reibung durch schlecht sitzende Halsbänder führen zu lokalisiertem Haarverlust.
6. Stress oder Verhalten: Übermäßiges Lecken (Over-Grooming) kann durch Stress oder Schmerzen Haarverlust hervorrufen.
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Fazit
CDA ist die einzige Form der Alopezie, die ausnahmslos dilute Hunde treffen kann. Dabei ist Sie aber leider lediglich eine von vielen Formen der Alopecia, die wiederum alle Hunde, in jeder Farbe
betreffen können. Da ein Positivnachweis für CDA nicht möglich ist, sollte bei Verdacht auf CDA immer eine umfassende Diagnostik durchgeführt werden, um andere, sehr viel häufigere Ursachen für
den Haarverlust auszuschließen. CDA Betroffene Hunde benötigen in der Regel keine aufwändige medizinische Pflege – wie bei Nackthunden muss aber unbedingt ein Schutz der Haut vor Sonnenstrahlung,
Kälte usw. zuteil werden, damit keine Sekundärsymthome auftreten.
Leiden die Hunde unter Juckreiz, Pusteln usw. könnten das Sekundaräsymptome einer CDA sein. Meistens jedoch hat der Grund dafür eine andere Ursache, der oftmals mit Haarverlust als eines der Folgesymptom einhergeht.
Leider werden in so einem Fall diluten Hunde oft in eine "Schublade" gesteckt auf der CDA steht, wobei man vielen dieser Patienten durch z.B. Mineralisierung und Futteranpassung helfen könnte, würde man Sie ebenso behandeln wie Patienten in anderen Farben.
Mehr zum Thmea Gesundheit findet ihr hier.
ACHTUNG
- die Studien zur CDA wurden in Bern leider eingestellt, da keine echten Fortschritte erzielt werden konnten.
Institut für Genetik, Bremgartenstr. 109a, CH-3001 Bern
Wer interesse daran hat die Forschung bezüglich CDA zu unterstützen, kann dies aktiv tun und Proben seines Hundes zur Verfügung stellen.
Prof. Dr. Tosso Leeb von der Universität Bern - Institut für Genetik, benötigt Proben von CDA-Betroffenen Hunden und CDA freien Kontroll-Hunden.
Hier ein Auszug vom Merkblatt für Probeneinsendungen CDA - Institut für Genetik Vetsuisse-Fakultät:
Für unser Forschungsprojekt zur Color dilution alopecia (CDA, Farbmutantenalopezie, blue dog syndrome) benötigen wir Proben von CDA-betroffenen Hunden und CDA-freien Kontrollhunden. Da CDA bis zu
einem Alter von ~2 Jahren ausbrechen kann, ist es wichtig, dass die Kontrollhunde älter als zwei Jahre sind, so dass wir zuverlässig davon ausgehen können, dass die Kontrollen nicht doch noch zu
einem späteren Zeitpunkt CDA bekommen. CDA-betroffene Hunde können in jedem Alter an der Studie teilnehmen.
Kriterien für CDA-betroffene Hunde:
Kriterien für nicht-betroffene Kontrollhunde:
Das komplette Merkblatt mit allen Anforderungen und der Adresse für die Probeneinsendungen findet Ihr hier
Haben wir CDA in unserer Nachzucht?
Viele fragen sich bestimmt, ob es in unserer Zucht Fälle von "Color dilution alepecia" (CDA) gegeben hat, da bei uns auch Dilute-Hunde geboren werden. Nach meinem Wissensstand kann ich das verneinen, wobei ich leider nie beschwören kann, ob sich wirklich alle Welpenkäufer, so wie es beim Verkauf vereinbart wird, im Fall der Fälle tatsächlich an mich wenden. Es gab in den Jahren 2 Verdachtsfälle, die sich aber als Allergien/Unverträglichkeiten herausstellten – Probleme, die sich durch eine angepasste Fütterung/Mineralisierung und die Vermeidung der auslösenden Faktoren in den Griff bekommen ließen. Was ich nach all den Jahren sagen kann: Die Dilute-Hunde aus unserer Zucht sind nicht auffälliger oder krankheitsanfälliger als Labradore in der Standrad-Farbe – es kommt meiner Erkenntnis nach, vielmehr auf die Linien an, aus denen die Hunde stammen, egal welchen Farbschlag Sie haben.
Womit man eine CDA nicht verwechseln sollt:
Viele Hündinnen haaren während der Laktation hormonell bedingt extrem stark ab und sehen in dieser Phase manchmal fast aus wie kleine Hyänen. Zum Teil haben Sie bereits beim ersten Wurf ein "unansehnliches" Gesäuge, da das Bindegewebe, ähnlich wie bei uns Zweibeinern, nicht bei jedem Tier gleich ist. Das betrifft nicht nur Dilute-Hunde, sondern ist meiner Erfahrung nach Farbunabhängig, dafür aber Linienabhängig. Solange die Hunde selbst und die Nachkommen dadurch keine gesundheitlichen Probleme haben, sehe ich das als normalen hormonellen Prozess – ähnlich wie ich selbst beim Stillen mit starkem Haarausfall zu kämpfen hatte. Wichtig ist für mich aber, dass es keine negativen Auswirkungen auf die Welpen gibt.
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Wir besitzen den gesetzlich geforderten Sachkundenachweises nach §11 Nr. 3, 5 und 8 laut Tierschutzgesetz (anerkannt durch das LANUV NRW) der in einem 4 tägigen Lehrgang mit Abschlussprüfung vor dem Veterinäramt Gütersloh durchgeführt wurde. Unsere Zucht ist gewerblich angemeldete und vom Veterinäramt abgenomme.
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